Alp Selun, Churfirsten, Kühe, Schweizer Flagge
Blick vom Wildmannli auf die Alp Selun/ Churfirsten

Das "wilde Mannli" (Johannes Seluner) wohnte um 1844 in der Höhle "Wildmannlis Loch".

In unmittelbarer Nähe befindet sich unsere bekannte Alpwirtschaft Wildmannli, welche während des Sommers geöffnet ist.

 

Fritz Ammann betreibt im Tal seit 1995 eine traditionelle Schweizer Sennsattlerei. Dort wird das typische Alp- Equipment (Kuhglocken mit Riemen, Sennengürtel, Hundehalsbänder usw.) gefertigt und angeboten.

 

Inzwischen sind diese qualitativ hochwertigen Alp- Accessoires weltweit eine begehrte Ware. Barack Obamas Hund trägt ein solches "Sennen-" oder "Chüeli"- Halsband, Schellen und Glocken sind ein zeitloses Prestigeobjekt.

 

Unsere Produkte sind echte Schweizer Handarbeit, in ihnen lebt Jahrhunderte alte Tradition weiter. "Was schenkt man jemandem, der bereits alles hat", meinte ein holländischer Kunde treffend. Gerne werden unsere Edel- Souvenirs um die Welt geschickt, zum Beispiel nach Canada, USA oder Südafrika. Wir durften schon bedeutende Firmen wie den Flughafen Zürich zu unseren Kunden zählen.

 

Wir haben längst erkannt, dass der urchige Alpstyle made in Switzerland all over the world "in" ist und bleibt. Hat Stil und ist immer "just stylish".

 

Selbstverständlich können Sie weiterhin auf Anmeldung vor Ort bei uns im Toggenburg vorbei schauen, wir freuen uns!

 

 


      * alle Produkte sind "made in Switzerland" *

Senntumriemen Sattlerei Ammann
Senntumriemen Sattlerei Ammann ( nicht mehr erhältlich! )
Senn Schellen Kühe
Skizze Schlaufenblech für Senntumriemen: Werner Huser

SRF Bi de Lüt

Ziselieren bringt Entspannung (St. Galler Tagblatt Online)

Zoom

Werner Huser beim Ziselieren in seiner Werkstatt im Boden-Berg, Alt St. Johann. (Bild: Christiana Sutter)

CHRISTIANA SUTTER

In der Werkstatt von Werner Huser ist ein gleichmässiges rhythmisches Hämmern zu hören. Mit dem Ziselierhammer und einem speziellen Werkzeug bearbeitet er ein Messingstück. Werner Huser hält einen Moment inne und sagt: «Für mich ist diese Arbeit Entspannung.» Der Landwirt und Briefträger zieht sich in seine Werkstatt im Stall, gleich oberhalb des Wohnhauses am St. Johanner Berg zurück, wenn etwas Zeit zwischen dem Füttern des Viehs bleibt, «oder wie diesen Sommer, wenn das Wetter schlecht war».

Motivation: Eigener Hosenträger

Ansporn für sein Hobby, das ihm auch einen Zusatzbazen bringt, hatte er vor rund 25 Jahren. «Ich wollte einen neuen Trachten-Hosenträger.» Einen zu kaufen war dem Bauern zu teuer. «Mir kam die Idee, einen Hosenträger selber zu machen.» Er besuchte einen Ziselierer, der ihn in das traditionelle Handwerk einführte. Dieser sagte ihm, dass dies schon viele versucht haben, aber meistens gescheitert sind.

Werner Huser begann nicht gleich mit dem Ziselieren eines «Mösch» – den verschiedenen Messingstücken des Hosenträgers – für sich. Er fing klein an und fertigte zuerst einen «Buben-Hosenträger». Der Ablauf ist immer derselbe. Zuerst wird das gewünscht Stück mit einer Vorlage auf einer Messingplatte gezeichnet. Anschliessend wird es ausgeschnitten, die Löcher werden zentriert und dann gebohrt. Der Brauen auf der Rückseite des Stücks wird abgeschliffen, die Löcher ausgesägt und dann die Kanten gebrochen. Dann endlich, beginnt das feine Handwerk: das Ziselieren.

«Mösch» benötigt viel Arbeit

Werner Huser nimmt ein neues vorbereitetes Messingstück und legt es vor sich auf die Platte. Er nimmt eines der vielen Werkzeuge und haut mit dem Ziselierhammer mit schnellen Schläge auf die Rückseite des ehemaligen Heugabelzinken. Klock, klock tönt es gleichmässig in der Werkstatt. Durch nichts lässt er sich stören. Im Hintergrund ertönt volkstümliche Musik. Werner Huser schaut auf. «Musik bedeutet mir viel.» Huser wechselt das Werkzeug. «Für einen Hosenträger benötige ich je nach Ausführung 40 bis 70 Stunden Arbeit. Ein <Tierli-Hosenträger> dauert am längsten.» Der grösste «Mösch», den Werner Huser ziseliert hat, besteht aus 36 Stücken. Wenn die einzelnen Stücke ziseliert sind, werden die Nietenlöcher gebohrt, der Brauen abgeschliffen, und das fast fertige Stück bombiert. Als Abschluss wird jedes einzelne Teilchen poliert.

Geschenk zum 40. Geburtstag

Er schaut auf, sein Blick wandert zum Fenster hinaus. Ein Schmunzeln zieht sich über sein Gesicht, denn er erinnert sich an seinen ersten «Tierli-Hosenträger». Der Auftrag kam von «Wildmannli» Fritz Ammann, dieser besitzt in Starkenbach eine Sattlerei. «Ich musste den <Mösch> mit den Initialen WH auf Ende Oktober fertigstellen.» Werner Huser staunte nicht schlecht, als er den «Tierli-Hosenträger» von seiner Frau zu seinem 40. Geburtstag geschenkt bekommen hat.

Huser frischt auch alte Hosenträger auf. Dann poliert er die Messingteile und befestigt sie neu. «Ein Hosenträger bleibt meistens in einer Familie und wird getragen, bis er auseinanderfällt.» In all den Jahren hat Werner Huser schon viele Stücke für Hosenträger, Schellenriemen und Gürtel ziseliert. «Ich weiss nicht genau wie viele», sagt er und nimmt sich das nächste «Messing-Tierli» für einen weiteren «Mösch».


Senn Pferd Milch
Skizze Schlaufenblech für Senntumriemen: Werner Huser

Die Senntumschellen

 

Eine Toggenburger Alpfahrt ohne Schellen? Undenkbar. Zu einem Toggenburger Alpaufzug gehören immer drei Schellenkühe. Sie sind mit den Senntumschellen des Bauern geschmückt. Dass die Toggenburger Kühe für die Alpfahrt mit drei Senntumschellen geschmückt werden, ist seit 1780 sicher überliefert. Die Schellen bilden immer einen Dreiklang, das heisst, sie sind aufeinander abgestimmt. Die Senntumschellen stammen aus Strengen am Arlberg. Vor 40 Jahren waren es noch drei Familien, die in Strengen Schellen schmiedeten. Auf den ersten Blick sahen die Schellen genau gleich aus – beim genauen Hinsehen und Hinhören konnten Fachleute aber die Schellen der Schellenschmiede Haueis, Mattle und Zangerl unterscheiden. Heute stellt nur noch Emil Mattle Senntumschellen her. Er stammt ursprünglich aus dem St.Galler Rheintal, seine Vorfahren wanderten nach Strengen am Arlberg aus. 

Die Riemen für die Senntumschellen sind spezielle Sattlerarbeiten. Im Toggenburg kennt man den Sennensattler Fritz Ammann in Alt St.Johann.

Alle Senntumschellen haben ziselierte Messingbeschläge. Der Handwerker, der die Messingbeschläge herstellt, heisst Ziseleur. Der Bergbauer Werner Huser hat sich als Ziseleur einen Nebenerwerb aufgebaut. Er macht nicht nur das «Mösch» (Messingbeschläge) für die beschlagenen Hosenträger, sondern auch das für die Senntumschellen. 

Das Ziselieren ist ein altes Handwerk. Überlieferungen sagen, dass Schellen schon am Ende des 18. Jahrhunderts mit ziselierten Messingbeschlägen verziert wurden.


Gerne empfehlen wir Euch die Klangwelt Toggenburg, mit Kindern insbesondere den Klangweg, auf dem auch unsere Schellen und Glocken erklingen!

Klangschmiede Alt St. Johann

In der nahen Klangschmiede Alt St. Johann kann einem Schellen- Schmied über die Schulter geschaut und sogar selber geschmiedet werden. 


Werner Huser verwendet Messingplatten, die 1,20 x 0,70 m gross sind. Die Messingplatten schneidet er in Streifen. Je nach Bedarf weisen die Messingplatten eine andere Dicke auf. Die Platten für beschlagene Hosenträger sind 1,25 mm dick. Für Senntumschellen verwendet er Platten, die 1,50 mm dick sind. Die dicksten Messingstücke sind für Schellenschnallen bestimmt: sie weisen eine Dicke von 6 mm auf. Von der Messingplatte bis zum fertigen Hosenträger sind viele Arbeitsgänge nötig. Zuerst zeichnet er die Sujets auf die Metallstreifen. Anschliessend sägt er die Tiere oder Ornamente mit der Decoupiersäge aus. Jetzt folgen das Ziselieren und später allenfalls das Bombieren. Der letzte Arbeitsgang ist das Polieren des «Möschs».

Werner Huser bei der Arbeit zuzuschauen, ist interessant. Mit riesengrosser Geduld ziseliert er - jeder Hammerschlag auf den Metallstift sitzt perfekt! Nach unzähligen Schlägen entsteht das Bild: exakt und unverwechselbar. 

 


Toggenburg Tourismus